mit einem herzlichen Gruß zum Sonntag schicke ich Ihnen wieder einen Newsletter mit Infos aus dem Leben der großen Mittelrheinpfarrei zwischen Hunsrück und Rhein.
Die vergangenen Tage waren geprägt von vielerlei Abstimmungen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Und doch betreffen sie uns irgendwie und verdienen unsere Aufmerksamkeit...
Da hat z.B. der Kirchengemeinderat dieser Tage über den Wahlmodus für die bevorstehende Wahl zum Pfarrgemeinderat abgestimmt. Einstimmig waren alle der Meinung, dass es wieder eine allg. Briefwahl geben wird - in der ersten Novemberwoche. Wir wollen die Gelegenheit der PGR-Wahl nutzen, einmalig allen Angehörigen unserer Gemeinden einen Brief zu schreiben, um ihnen die Wahlunterlagen und das dann aktuelle November-Magazin der Pfarrei anzubieten. Es wird also keine Wahllokale geben, sondern die Möglichkeit, zu Hause Ihren Stimmzettel auszufüllen und ihn dann entweder an noch zu benennenden Orten abzugeben/einzuwerfen, oder ihn per Post an das Pfarrbüro zu schicken. Mehr dazu lesen Sie im Pfarrmagazin im Monat Oktober, das derzeit in der Vorbereitung ist.
Bitte überlegen Sie doch mal, ob Sie nicht selber Freude dran haben, im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten. Da geht es gar nicht mehr in erster Linie darum, nur die eigene Herkunftgemeinde zu vertreten oder ein Pfarrfest zu organisieren. Nein, es geht darum, mit dem "Blick für das Ganze der Mittelrheinpfarrei" zu überlegen, wie das Kirchenleben in der großen Einheit, aber auch vor Ort gestaltet werden kann. Das wird in den kommenden Jahren eine echte Herausforderung...
Vielleicht kennen Sie aber auch jemanden, dem sie das zutrauen und den/die Sie gerne als Kandidaten/Kandidatin vorschlagen möchten. Ein Formular für den Kandidatenvorschlag finden Sie auch auf der Internetseite der Pfarrei - klicken Sie einfach unten im PGR-Wahl-Artikel auf den dafür markierten Bereich.
In dieser Woche tagte der Stadtrat am Montagabend recht lange. Da gab's jede Menge Hände zu heben für diverse Abstimmungen. Die lokalen Zeitungen berichten ausführlich darüber. Was mir aufgefallen ist: auch im kommunalen Bereich spielt der Denkmalschutz als Teuerungsfaktor eine große Rolle. Eine Herausforderung, die wir im Bereich der Kirche und v.a. in den Pfarrgemeinden vor Ort auch zur Genüge kennen. Da kann man noch so ökonomisch und sinnvoll planen und argumentieren - irgendwo grätscht der Denkmalschutz dazwischen, und die Kalkulation geht nicht mehr auf. Bei allem Respekt für den Schutz der historischen Bausubstanz: aber man kann damit auch viel gute Weiterentwicklung verhindern...
Unsere Landtagsabgeordneten haben gestern auch abgestimmt und die Hände gehoben: Für das neue Bestattungsgesetz. Es soll das liberalste aller deutschen Bundesländer sein. Meines Erachtens steht da auch viel Gutes drin. Und ehrlicherweise müssen wir auch zugeben, das es unterschwellig ja seit vielen Jahren schon Veränderungen im Bestattungswesen gibt - das merken wir ja in den Gemeinden auch. Was allerdings die Schlagzeilen bestimmt, ist z.B. die Möglichkeit, Urnen im Rhein zu versenken oder Omas Asche zum Diamanten zu pressen oder zu Hause aufzubewahren. Da haben wir als Christen eine klare Haltung zu. Für uns bedeutet Bestattung immer, dass ein Leichnam oder eine Urne an einem für jeden Trauernden zugänglichen Ort beigesetzt wird, und dass zumindestens der Name des/der Verstorbenen die Stelle markiert. Das hat einfach was mit der Überzeugung zu tun, dass dem Menschen von Gott eine eigene Würde geschenkt ist, die sich in ihrer Einmaligkeit auch darin ausdrückt, dass der Mensch einen Namen trägt, der über den Tod hinaus bleibt - und eben nicht so einfach unter der Wiese anonym verschwindet. Diese Auffassung teilen natürlich nicht alle, und deshalb ist da auch jede Menge Spannung in der Diskussion.
Dafür bietet sich das Pfarreimagazin im November an, das Thema Bestattungskultur mal ausführlicher anzuschauhen und die christliche Position zum neuen Bestattungsgesetz zu erläutern. Was aber wichtig ist zu wissen: Jeder hat das Recht, frei zu entscheiden, wie er oder sie die allerletzten Dinge im Leben regelt. Und wenn ein katholischer Christenmensch gerne im Rhein versenkt werden will, dann darf das so sein. Wer der Kirche angehört, hat auch dann das Recht auf eine kirchliche Trauerfeier und Verabschiedung. Die anonyme Beisetzung allerdings ist dann alleine die Sache des Bestatters. So werden wir das machen, da haben wir uns im Bistum Trier schon darauf verständigt.
Gott sei Dank, dass wir mit dem Kolumbarium in der Karmeliterkirche eine gute Alternative haben, die von den Menschen zunehmend gerne genutzt wird. So gerne, dass wir mit der Planung einer Erweiterung beschäftigt sind. Wir könnten schon viel weiter sein, aber das ist eine andere Geschichte... Sie erzählt auch vom Denkmalschutz, der die Kraft hat, Prozesse unnötig zu verlangsamen...
Dennoch: Die Karmeliterkirche und das Kolumbarium sind natürlich am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals auch Stationen, die zum Besuch einladen. Ebenso die Basilika und das Ensemble der Propstei in Hirzenach. Mehr dazu weiter unten.
Ihnen und Euch allen eine gute Woche - und einen gesegneten Sonntag,
wünscht
Pastor Stefan Dumont
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