ich grüße Sie alle ganz herzlich zum Sonntag. In gewisser Weise ist auch er wieder ein festlicher Feier-Sonntag. Nachdem wir in den letzten 3 Wochen in Buchholz, in Bad Salzig und in der Basilika jeweils die Erstkommunion gefeiert haben, ist der kommende Sonntag weltweit geprägt von der offiziellen Amtseinführungs-Feier des neuen Papstes Leo XIV. Daran wollen wir in den Sonntagsgottesdiensten gerne erinnern und stimmen am Ende gerne ins festliche "Te deum - Großer Gott wir loben Dich" mit ein. Wo es geht, werden wir die Fahnen raushängen und mittags um 12 Uhr ein festliches Geläut aus den Türmen unserer Kirchen erklingen lassen.
Und dann kommt der Montag - und auch der Papst hat dann wieder Alltag.
Gut so. Die vergangenen Wochen zwischen Ostern und heute waren vielfach geprägt von dem, was in der "Kirchenzentrale" in Rom so vor sich ging. Das war beeindruckend, fesselnd, mitreißend - das kann man schon sagen.
Der erste Eindruck des neuen Papstes ist sympathisch und gut. Er hat das Thema "Frieden" ganz oben auf die Agenda gesetzt. Er sieht seine Rolle als christlicher Impulsgeber auch für das soziale Miteinander der Menschen. Er hat die Künstliche Intelligenz als Herausforderung und Chance unserer Zeit benannt. Sie wird unser Leben sicher deutlich verändern - so wie damals die industrielle Revoltion zu Zeiten jenes Papstes, der vor ihm den Namen Leo trug (+ 1903). Er legt in der ersten Woche seines Dienstes schon ein breites Themenspektrum vor. Man darf gespannt sein, wo er seine Schwerpunkte setzen wird.
Im Moment steht ja mehr die Person im Vordergrund. In den Medien erfahren wir viel über die Familie und seine Herkunft, wir lernen seinen kommunikativen Bruder kennen, der in Amerika die Presse mit zahlreichen Details aus dem Vorleben des neuen Papstes versorgt und wir wissen, dass der Papst auch eine Armbanduhr trägt. Das ist doch schonmal was...
Hier und da wird natürlich auch schon der Vorbehalt laut, dass der neue Papst sich noch gar nicht zu den typisch deutschen Kirchen-Themen geäußert hat, über die wir bei uns so gerne diskutieren und von denen wir die Zukunft der Weltkirche abhängig machen. Ich bin mir sicher, das er sich auch damit befassen wird. Aber man sollte nicht erwarten, dass er die Kirche von Heute auf Morgen per Dekret umgestaltet, so dass der Rest der Welt jenseits von Europa sie nicht wiedererkent...
Wir stellen uns einfach mal darauf ein, dass manches in Bewegung kommen wird - mit der Zeit.
Nun aber erstmal einen gesegneten Sonntag für Sie und Euch, viel Sonne und Freude. Vielleicht haben Sie ja auch noch einen ganz persönlichen Grund, am Sonntag ein "Te deum" zu singen, Großer Gott wir loben dich!
Ich möchte es Ihnen wünschen...
Ihr Pastor
Stefan Dumont |