Wie geht's weiter mit den Gebäuden der Pfarrei?:Bistum startet Immobilienstrategie

Auf lange Zeit angelegt
Rund 300 Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte, Pfarrer und MItglieder der Leitungsteams aus den Pastoralen Räumen sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bischöflichen Behörde (umgangssprachlich meistens einfach nur "Trier" genannt) waren versammelt, um zu hören, nach welchen Kriterien die Pfarreien nun Entscheidungen herbeiführen sollen. Welche Gebäude sollen in Zukunft weiterhin "Förder-Priorität" haben, und welche Gebäude sollen dann nicht mehr aus den Mitteln der Kirchensteuer bezuschusst werden?
→ Grundsätzlich gilt: Die kirchlichen Immobilien sollen der Umsetzung des kirchlichen Auftrags dienen. Sie sind kein Selbstzweck, sondern haben eine "Dienstfunktion".
Dass sich die pastorale Situation verändert hat und weiter verändert, ist unübersehbar. Deshalb ist es nötig, den Immobilienbestand an die kommenden Erfordernisse anzupassen. Dabei braucht es einen langfristigen Horizont. Orientierung geben dabei 3 kleine Leitfragen, die bei allen Diskussionen im Hintergrund mitgedacht werden müssen. Sie helfen, pastorale und wirtschaftliche Realitäten ins Gleichgewicht zu bringen.
- Wozu sind wir Kirche?
- Für wen wollen wir da sein?
- Wer oder was braucht bei uns Raum?
Die gute Nachricht: Keine Kirche bei uns muss in den nächsten Jahren geschlossen werden.
Alle sind relativ gut in der Bausubstanz, sodass wir derzeit davon ausgehen, keine größeren Bistumszuschüsse zur Sanierung unserer Kirchen zu brachen. Hoffen wir, dass es so bleibt...
Dennoch: Das Bistum reduziert allgemein die Baukosten um 40%. Also auch bei uns.
60% des Bestandes bleibt zuschußfähig, 40% eben nicht mehr.
Das heißt bei uns, dass wir von den 11 Kirchen und Kapellen, die wir (ohne Krankenhaus, Kreuzberg und Alumnat) haben, 7 weiter in der Bezuschussung behalten und 4 Kapellen/Kirchen keinen Zuschussanspruch mehr durch das Bistum geltend machen können.
Dafür müssen wir dann Lösungen finden, die den "Gottesdienstbetrieb" weiterhin gewährleisten. Die Pflicht zur Bauunterhaltung dieser Gebäude liegt dann aber zu 100% bei der Pfarrei.
Alternativ könnte (und sollte) man über andere Modelle der Eigentümerschaft für diese Kirchen und Kapellen nachdenken...
Der neue Verwaltungsrat wird sich abb 2026 mit diesen Fragen von der wirtschaftlichen Seite her näher beschäftigen müssen. Der neue Pfarrgemeinderat geht von der pastoralen Seite aus an diese Fragen heran und wird diskutieren, für welche pastoralen Ziele wir welche Gebäude brauchen werden.
Spannend wird dann sicher auch die Frage nach Pfarrheimen und Versammlungsräumen.
Hier gibt es eine klare Richtlinie in der Immobilienstrategie: Einer Pfarrei in der Größe von Mittelrhein St. Josef stehen insgesamt 315 qm Fläche an Pfarrheim zu (22,5 qm auf 500 Gemeindemitglieder). Diese Fläche wird zukünftig bei nötigen Baumaßnahmen bezuschußt. Alles was darüber hinausgeht, muss die Kirchengemeinde vor Ort aus eigenen Mitteln aufbringen.
Die Propstei in Hirzenach, das Ägidiusheim in Bad Salzig, das Pfarrhaus, das Bopparder Gemeindezentrum im Alumnat, das Haus Sabelsberg St. Carolus, das große Pfarrzentrum in Buchholz und das alte Pfarrhaus in Herschwiesen - das sind unterm Strich eben weit mehr als 315 qm zuschußfähige Fläche...
Einzig das Pfarrhaus in der Rheinallee bleibt als Dienstsitz, Pfarrerwohnung und Pfarrbüro sicher in der Finanzierung durch das Bistum.
Das sind die Fakten zur Immobilienstrategie des Bistums. Wenn Sie's im Detail nachlesen wollen, können Sie das auf der Interenetseite des Bistums tun. Hier wird immer mal wieder Neues ergänzt.