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Die Basilika St. Severus

Vor genau 800 Jahren wurde das Langhaus der heute sichtbare Kirche auf den Fundamenten des alten Römerkastells eingeweiht. Zwei Kirchen haben bereits in den 800 Jahren zuvor an dieser Stelle gestanden.

Mittendrin ein frühchristliches Baptisterium, eine Taufstelle, die in der Zeit der Gemeindegründung im 5. Jahrhundert ein Zentrum und der Ausgangspunkt des christlichen Lebens im Rheintal war.

Es sind also nun 1.600 Jahre, dass an dieser Stelle am Rhein Menschen ihren Glauben feiern. Seit 1225 ist der Heilige Bischof Severus von Ravenna der Patron dieser Kirche.

2015 wurde die Bopparder Severus-Kirche eine päpstliche Basilica minor. Mit diesem Ehrentitel hat der Papst die altehrwürdige Bopparder Kirche ausgezeichnet, weil sie eben seit Jahrhunderten ein zentraler Ort des christlichen Lebens am Mittelrhein ist. 

Eine Basilika ist eng mit dem Nachfolger des Hl. Petrus verbunden. In diesem Fall sogar so eng, dass Papst Franziskus „seine“ Bopparder Basilika genau kennt. 1985 wohnte der Jesuit Jorge Bergoglio eine Zeit lang in der Stadt und lernte hier am Goethe-Institut die deutsche Sprache und sicher auch die rheinische Lebensart kennen.

 

BASILIKA-LOGO-gelb

Info

DIe Basilika ist täglich

von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet.

 

Küster der Basilika:

Jürgen Baulig

 

Kantor der Basilika

Niclas Michely

 

Wir feiern die Heilige Messe:

Sonntag um 11:00 Uhr und um 18:00 Uhr

Montag: 9:00 Uhr Krankenhauskapelle

Dienstag: 18:00 Uhr Basilika

Mittwoch: 18:00 Uhr Basilika

Donnerstag: 18:00 Uhr Basilika

Freitag: 18:00 Uhr Basilika

Samstag: 9:00 Uhr Karmeliterkirche

 

Anfragen für Führungen durch die Kirche und zum frühchristlichen Taufbecken richten Sie bitte an das Pfarrbüro. Wir helfen gerne weiter.  

19.07.2015: Das Wappen von Papst Franziskus wird von Bischof Stephan Ackermann und dem Nuntius des Papstes an Pfr. Ludwig und die neue Basilika überreicht

Woran kann man eine Basilika erkennen?

Das jeweils aktuelle päpstliche Wappen ziert außen das Portal. Hier in Boppard hängt es über dem Eingang zur Kirche von der Marktseite her. Der Emaille-Schild wechselt jeweils mit dem Pontifikat des Papstes. 

Das Wappen von Papst Franziskus ist aber auch zum dauerhaften Andenken am Hauptportal angebracht. 
Über dem Hauptportal "in Stein gemeißelt" möge es die nächsten Jahrhunderte immer wieder von der netten Geschichte erzählen, dass hier in Boppard ein Papst die deutsche Sprache gelernt hat. 

Innen gibt es im Altarraum zwei weitere Insignien der Basilika:
Der gelb-rot gestreifte Schirm (Conopeum) und die kleine liturgische Glocke auf einer Tragstange (Tintinnabulum) gehören zur Ehren-Ausstattung einer Basilika und werden z.B. bei der Fronleichnamsprozession mitgetragen. 

 

 

DIe erste Kirche nach der Römerzeit

Rekonstruktion der ersten KIrche im 5. Jahrhundert

Mit dem Ende der Römerherrschaft um 406 n.Chr. wurde auch der römische Freizeit- und Badebereich überflüssig und fiel einem Brand zum Opfer. In diesem aufgegebenen Bad errichtete die Christengemeinde ihre erste Kirche. Es entstand ein 9 x 32m großer Versammlungs- oder Kirchenraum. Nach Osten schloss sich eine halbrunde Apsis an, an der Südseite wurden vier kleinere Räume zu Nebenräumen der Kirche. So wurde diese Kirche nicht, wie sonst des Öfteren festzustellen ist, auf einer früheren römischen oder vorchristlichen Kultstätte errichtet, sondern in den Resten einer Wellnessanlage.

Die Größe der Kirche, das Taufbecken (Baptisterium) und der Verkündigungsraum (Kanzel oder Bema) lassen auf eine zentrale Bedeutung der Bopparder Christengemeinde schließen. Gefundene Grabsteine mit Namen von Diakonen und Priestern lassen in der Frühzeit des Christentums schon eine kirchliche Organisation erkennen, die eine von Boppard ausgehende Christianisierung der Region belegen. Die Einrichtung mit dem vom Altarraum ausgehenden Ambo ("Bema") in der frühchristlichen Kirche ist im Kirchenboden markiert.

Die damals praktizierte Liturgie ist als „Gallikanische Liturgie“ bekannt. Dann kamen die Reformer, stark beeinflusst durch den Bischof Chrodegang vom Metz (+ 766), und brachten der Ortskirche neue Ideen und wesentliche Veränderungen für die Feier des Gottesdienstes. Taufbecken und Bema wurden abgebrochen und die Kirche erhielt gemäß der „Römischen Liturgie“ ein neues Gesicht: der Altar als zentraler Ort der Eucharistiefeier stand im Fokus.

Im 10. Jahrhundert zerstörte ein Brand die Kirche. Sie wurde an gleicher Stelle, jedoch deutlich kleiner (ca. 22m lang) und einfacher, wieder aufgebaut. Sie ist die Vorgängerkirche der heutigen Basilika aus dem 13. Jahrhundert. 

Geschichte der heutigen Basilika

Die heutige Basilika wurde nicht in einem Zug gebaut. Der älteste Teil sind die Türme.
Ihr Baubeginn wird in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts angenommen. Die Türme wurden östlich der bestehenden Notkirche als selbstständige Bauwerke im klassisch romanischen Stil errichtet. Sie waren sicher als Westtürme geplant. Als Beleg kann festgestellt werden, dass sie sehr nahe zusammen stehen und mit einem Gewölbe verbunden waren, deren Ansätze an den zueinander gerichteten Turmseiten heute noch zu erkennen sind. Veränderte Fensteröffnungen an den Türmen und die noch vorhandenen feinen Steinmetzarbeiten an den Westfronten der Türme weisen auf eine Planänderung hin, die im Speicherraum, aber nicht für den Beschauer von außen sichtbar sind. 
Die Türme waren bis 1605 mit einfachen Rautendächern gedeckt. 1605 bis1608 wurden sie durch neue Spitzhelme ersetzt und auf der Höhe der heutigen Turmuhr durch eine Brücke verbunden. In der Bevölkerung wurde sie scherzhaft als die höchste Brücke am Rhein bezeichnet. In dieser Brücke war für den Nachtwächter ein Zimmer mit Herd und Kamin. Die Brücke wurde 1859 nach einem Beschluss des Stadtrates abgebrochen.

Nach der Fertigstellung der Türme und der angesprochenen Planänderung wurde das Langhaus errichtet. Begonnen wurde mit dem südlichen Teil des Hauptschiffes. Auch innerhalb dieser Bauzeit kam es zu weiteren Planänderungen, die man an der unterschiedlichen Ge-staltung der Bögen am südlichen Mannhaus erkennen kann.

Die wahrscheinliche Fertigstellung des Hauptschiffes wird auf das Jahr 1225 datiert. Hier wird erstmals St. Severus als Kirchenpatron genannt. Eine Änderung des Patroziniums wurde immer mit einem besonderen Ereignis, z. B. der Weihe eines Objektes vollzogen. Vorher wurden der Apostel Petrus und Johannes der Täufer als Kirchenpatrone genannt. Aus diesem Patrozinium kann auf die zentrale Bedeutung und die Funktion als Taufkirche geschlossen werden. Man kann davon ausgehen, dass das Hauptschiff fertiggestellt war und ein kleiner Chorraum zwischen den Türmen eingerichtet war. Im Hauptschiff, das im Wesentlichen noch spätromanisch ist, sind aber erste gotische Elemente erkennbar. Insbesondere ist das Gewölbe zu beachten, das von manchen Fachleuten als Spinnengewölbe bezeichnet wird, aber ein Tonnengewölbe ist. Das ist der Tatsache geschuldet, dass man das optische Erscheinungsbild der Gotik schon kannte, aber nicht die Technik des Erbauens. So hat man unter das Gewölbe Zierrippen eingefügt. Diese Rippen haben keine statische Bedeutung, sondern sollten nur die aufstrebende Formgebung der Gotik nachempfinden.

Als 3. Bauabschnitt wurde der Chorraum erstellt. Hier sehen wir deutlich den Einfluss der Gotik, sowohl in der baulichen Gestaltung als auch in der Form der Fenster. Die Kirche wird, da sie auch der Bauform einer Basilika entspricht, insgesamt als eine rheinische Emporen-Basilika im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik gesehen.

Klick Dich durch die Basilika

Bilder aus der Basilika

BASILIKAFREUNDE-II - LOGO

"Freunde der Basilika e.V."

... sind mehr als "nur" ein Förderverein.

 

Kultur an Basilika und Karmeliterkirche wollen wir fördern und beleben! Das ist mehr als nur alte Steine pflegen...

So etwas braucht es auch, aber es soll eben auch um "die lebendigen Steine" gehen, von denen Petrus und Paulus in ihren Briefen an die christlichen Gemeinden sprechen (z.B. 1 Petr 2,5). Um die Menschen, die hier zu Hause sind in diesen Kirchen, genauso wie um jene, die selten oder zufällig kommen. Sie alle gehören dazu und finden hier "den Himmel offen". Auch dazu wollen wir in den nächsten Jahren beitragen.

Geschichte bewahren, Kultur gestalten, Kirche lebendig erhalten.
Für uns - und alle, die nach uns kommen.
Basilika-Freunde Gründungsversammlung am 6. Februar 2025

Information

Vorsitzender: Dr. Matthias Rudolph

stellv. Vorsitzende: Dr. Maria Decker

Mailkontakt: basilika-freunde@mittelrhein-sanktjosef.de