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"Pilger der Hoffnung":Wir waren im Heiligen Jahr in Rom

Pilger der Hoffnung“ – unter diese Überschrift hatte der im April dieses Jahres verstorbene Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 gestellt. Unter diesem Motto machte sich auch eine 24-köpfige Gruppe aus der Pfarrei Mittelrhein St. Josef unter geistlicher Begleitung von Pfarrer Hermann-Josef Ludwig Mitte November auf den Weg zu einer sechstägigen Pilgerfahrt nach Rom.
Wallfahrtsgruppe in Tivoli, Villa d'Este
Datum:
1. Dez. 2025
Von:
Achim Kroth

Ein Reisebericht von Achim Kroth

Zu den Pilgern vom Mittelrhein hatten sich auch einige Gäste aus Idar-Oberstein und Chemnitz gesellt, wobei zu diesen auch ein Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche gehörte, was von den Teilnehmern als Zeichen gelebter Ökumene positiv aufgenommen wurde.

Die Unterbringung erfolgte in einem der vatikanischen Gästehäuser, das sich aufgrund seiner Lage direkt an der nördlichen Mauer des Vatikan als ideal erwies, waren doch der Petersplatz und andere Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar.

In besonderer Erinnerung bleiben wird den Pilgern sicherlich die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst in der Kirche Santa Maria della Pieta am Campo Santo Teutonico, dem deutschen Friedhof innerhalb der Mauern der Vatikanstadt. Auf den Grabsteinen des Friedhofs finden sich Angaben zur Herkunft der dort beigesetzten Verstorbenen, darunter auch Boppard am Rhein. Eine Nähe zur Pfarrei der Pilger wurde auch durch eine zufällige Begegnung mit einem Angehörigen der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes hergestellt, der aus Spay stammte und sich über den Besuch aus der alten Heimat freute.

Im Laufe der Pilgerfahrt besuchte die Reisegruppe alle vier Patriarchalbasiliken in Rom. Das sind neben dem Petersdom auch St. Paul vor den Mauern, die Lateranbasilika St. Johannes und Santa Maria Maggiore, wo sich das Grab von Papst Franziskus befindet, der als ehemaliger Student am Bopparder Goetheinstitut, wo er 1985 für zwei Monate weilte, bekanntlich eine besondere Beziehung zur Heimatstadt der Pilgergruppe pflegte. In allen vier Basiliken wurde die Heilige Pforte durchschritten – ein denkwürdiges Ereignis, ist dies doch nur alle 25 Jahre in dem jeweiligen Heiligen Jahr möglich.

Beeindruckend war auch der Ausflug nach Subiaco, wo die Gruppe das Benediktinerkloster besichtigte – an dem Ort, wo der junge Benedikt von Nursia um das Jahr 500 drei Jahre als Einsiedler in einer Höhle verbracht hatte. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in einer Kapelle des Klosters ging es weiter nach Tivoli zur Villa D´Este, einem Palast des Kardinals Ippolito II. D´Este aus dem 16. Jahrhundert mit berühmtem Renaissance-Garten, der sich mittlerweile zum Weltkulturerbe zählen darf.

Höhepunkt der Pilgerreise war sicherlich die Begegnung mit dem Heiligen Vater, Papst Leo XIV., zunächst beim sonntäglichen Angelusgebet und drei Tage später nochmals bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Dass sich zudem der deutsche Botschafter im Vatikan, Dr. Bruno Kahl, die Zeit für ein Abendessen mit der Pilgergruppe in der Altstadt vom Rom nahm, wurde als klares Zeichen empfunden, dass die Verbindung von Boppard zum Vatikan auch nach dem Tod von Papst Franziskus als ehemaligem Goetheschüler nicht abgerissen ist, stammte doch der Vater von Botschafter Dr. Kahl, der 1928 geborene und 2017 verstorbene Ministerialrat Bernhard Wilhelm Kahl, aus Osterspai und war zeitweise in Boppard als Kirchenschreiber tätig.

Während ihres Aufenthalts zeigten sich die Teilnehmer höchst beeindruckt von der sachkundigen Führung in mehreren Tagesetappen durch Sebestyen, einen gebürtig aus Ungarn stammenden studierten Theologen, der seit vielen Jahren in Rom lebt und zu jeder Kirche und jeder anderen Sehenswürdigkeit der Stadt kein Detail schuldig blieb.

Nach einem Abschlussgottesdienst in den Domitilla-Katakomben, einer antiken unterirdischen Begräbnisstätte der Stadt Rom, ging es für die Pilgergruppe wieder zum Flughafen Fumicino, um den neunzigminütigen Heimflug anzutreten. Dabei tauschte man sich eifrig über die zahlreichen Erlebnisse aus und entschloss sich zu einem Nachtreffen im Rahmen eines Italienischen Abends auf heimatlichem Terrain.  Dies alles mit dem Wissen, dass sich die Chance zu einem Rom-Besuch in einem solchen Heiligen Jahr nur alle 25 Jahre bietet.

 

ROM Im Heiligen Jahr 2025

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